Heute genau vor einem Jahr um diese Uhrzeit ist mein Sohn von einer 2 wöchigen Crystal-Tour völlig verballert, kaputt, abgemagert, regelrecht stark "behindert wirkend", nach Hause gekommen. Er wollte ein Crystal-Wochenende feiern, aber dass daraus schon 2 Wochen geworden sind, hat er erst am 1. Juni bemerkt. Und das auch nur, weil es ihm richtig dreckig ging.
Wir sind gleich in den nächsten Tagen zur Drogenberatung und zum Arzt gegangen. Ich habe völlig darauf vertraut, dass die Drogenzeit durch dieses schlechte Erlebnis nun beendet ist. Schließlich hat mein Sohn sein Crystal im Wert von 100,00 Euro den anderen auf den Tisch geschmissen und die vielen anderen Drogen im Auto (mit bestimmt einem Wert von ca. 500,00 Euro) durften wir alle vernichten. Bezahlt von unserem Konto, an dem er sich damals mit kriminellen Methoden im Übermaß bedient hat.
Ich habe so darauf vertraut, denn dass mein Sohn mal in die Drogen abrutscht, hätte ich mal nie für möglich gehalten. Deswegen dachte ich damals auch, der Drogenberater übertreibt, weil er meinem Sohn eine 6-wöchige Entgiftung und eine Langzeittherapie vorgeschlagen hat. Er meinte, dass er auf jeden Fall wiederkommen wird. Und er hatte Recht.
Heute ist wieder der 1. Juni - Kindertag - und er ist nun schon die 2. Nacht unterwegs. Ohne ein Lebenszeichen, keine Reaktionen auf Anrufe oder Nachrichten. Die Tage ist er definitiv wieder auf Crystal unterwegs. Und mit Minderjährigen bzw. gerade so Volljährigen. Er hat schon immer gern alle negativen Dinge übertrieben, so auch den Drogenkonsum. Durch die viele Kifferei in letzter Zeit merkt er auch gar nicht mehr, wie runtergekommen er schon wirkt - sowohl geistig, als auch äußerlich. Aber jeder andere sieht es.
Er hat an keinen Anlass mehr gedacht - an keinen Geburtstag, keinen Mutter- oder Vatertag. Die Familie dient eigentlich nur noch dazu, ihm ein warmes Bett, ein Dach über dem Kopf, Essen zu geben. Es interessiert ihn nicht, wenn es jemand schlecht geht oder wenn dringend Hilfe benötigt wird. Er lebt nur noch für sich und seine Drogen und das jetzt mit Minderjährigen.
Mit fast 23 Jahren hat er noch keine abgeschlossene Berufsausbildung, da die Drogen ja wichtiger und lustiger waren. Arbeiten war er fast nie. Es gibt mittlerweile schon viele Probleme innerhalb der Familie durch seinen Drogenkonsum und sein daraus resultierendes Verhalten. Dinge, die ihm mal Freude bereitet haben - wie seine Ausbildung - sind durch die Drogen absolut wertlos geworden.
Das Jahr war für uns alle das schlimmste Jahr, was wir je durchleben mussten. Uns ging es oft so schlecht wie noch nie. Aber der Verursacher merkt es unter seinen Drogen nicht mehr.
Das ist nun das Update nach genau einem Jahr und ich muss sagen, es sieht düster aus. Nach einem Jahr ist die Hoffnung so gut wie weg, jegliches Vertrauen auf Worte sowieso. Mir ist bewusst, dass er in einer polytoxen Sucht steckt, da er täglich breit sein will.
Man sagt, dass das Gehirn die 3-fache Zeit der Konsumzeit braucht, um wieder auf normal laufen zu können. Hätte er nach den 2 Wochen aufgehört, wär er nach 6 Wochen wieder ganz normal gewesen - ohne jegliches Suchtverlangen. Nun ist ein Jahr Dauerkonsum vergangen, nun bräuchte das Gehirn schon 3 Jahre. 3 Jahre Kampf und Disziplin, dafür muss man schon sehr stark sein.
Ich bin mehr als traurig, dass er nun so tief in der Schei... steckt. Als Mutter hat man andere Vorstellungen von der Zukunft des Kindes, als es nur zugedröhnt ohne jede Perspektive zu erleben. Und er hätte super Perspektiven gehabt, aber hat es leider nie zu schätzen gewusst.
Gestern konnten wir uns endlich mal wieder vernünftig und sehr lange miteinander unterhalten. Nach 3 Nächten ohne Schlaf ist er am Sonntag wieder nach Hause gekommen.
Ich hatte ja eigentlich geglaubt, dass er die Tage Crystal konsumiert hat, aber am Sonntag, wo er nach Hause gekommen ist, war er nicht so verballert wie früher nach Crystal. Deswegen kann ich es auch glauben, dass er "nur" Speed gezogen hat.
Aber Speed ist auch eine chemische Droge, im Grunde die kleine Schwester von Crystal. Die 4 Tage haben ihm noch mal ordentlich zugesetzt, er hat gestern auch seine mittlerweile Fast-Glatze vorm Spiegel "bewundert". Vor den 4 Tagen hat er ja schon nicht gesund ausgesehen. Er meinte gestern, dass ihn darauf auch schon Leute angesprochen haben, ob er krank ist - uns ja auch. Dazu dann noch die alten Klamotten, weil ich ja schon einige Wochen nicht mehr für ihn gewaschen habe.
Die letzten Tage war ich ja auch ziemlich sentimental - naja, es war Kindertag, somit Jahrestag und ich habe das ganze Jahr Revue passieren lassen und gestern während unserem Gespräch musste ich auch anfangen mit weinen. Da war er ganz erschrocken, hat gesagt, dass jetzt absolut Schluss damit ist, hat aus seinem Zimmer die kleine Bong geholt (die er immer mit hatte und gut versteckt hat) und sie mir gegeben. Heute wollen wir sie zusammen zerstören, gestern ging es nicht mehr.
Er hat gesagt, dass das sowieso die letzte Speed-Aktion gewesen sein sollte - deswegen ist er auch nicht ans Handy gegangen, weil er sich das letzte Mal nicht versauen lassen wollte. Aber Cannabis wollte er eigentlich weiter rauchen. Nun will er komplett mit Drogen abschließen, weil er sich schon seine Ausbildung versaut hat, die er aber irgendwie noch beenden will und er kann kein Auto mehr fahren usw.
Er hat auch mal wieder sämtliche Drogenkontakte gelöscht. Habe ihm gesagt, dass wir diese Situation schon einige Male hatten, wo er nichts mehr nehmen wollte, alle gelöscht hat. Ich habe ihm auch gesagt, dass man daran sieht, dass Drogenkontakte nie wahre Freunde sind. Ganz einfach aus dem Grund, weil wenn die anderen clean werden wollen, auch allen die Freundschaft kündigen müssen, die mit Drogen zu tun haben.
Er meinte, dass er jetzt keine Probleme hat, so zu handeln, er hätte momentan auch noch nicht mal Lust was zu nehmen. Aber das Wochenende... oder so nach Feierabend mal was unternehmen. Seine damaligen, cleanen Freunde wohnen entweder nicht mehr hier, oder sie sind verheiratet. Hier kennt er alles nur Leute, die konsumieren - und ja, ich auch. Ich habe ihm gesagt, dass das normal ist. Mit ü 20 Jahren haben manche schon Kinder oder sie sind im Job eingebunden, um sich mal was leisten zu können. In dem Alter hat man entweder weniger Zeit, weil man ein Familienleben hat und arbeiten geht oder man hat viel Zeit, na dann nimmt man natürlich auch irgendwas. So ein Zwischending wie bei Jugendlichen, gibt es da eigentlich kaum noch. Und umso älter, umso seltener wird das Zwischending. Natürlich gibt es auch Leutchen, die konsumieren können und trotzdem arbeiten gehen, aber das dürften die wenigsten sein.
Im Grunde hat er nur noch wenige cleane Kontakte, die er in den letzten Wochen/Monaten auch sehr vernachlässigt hat. Und wenn man 1 Jahr in einer fast täglichen Partyhölle gesteckt hat, ist es gar nicht so einfach, sich wieder umzuprogrammieren. Nur er muss den Weg aus dieser Sackgasse finden, für sich, seine Zukunft und nicht zuletzt auch für uns.
Und ich weiß, dass er es schaffen kann, wenn er nur will (auch wenn mich manchmal schon die Hoffnung verlassen hat). So wie er manchmal gern negative Dinge übertrieben hat, bis es Konsequenzen gegeben hat, so konnte er dann auch irgendwann das Ruder wieder rumreißen.
Ich bete und hoffe und bete und hoffe und...., dass er dieses Mal wirklich das "Ich-will-aufhören" durchzieht und Ausbildung, sein Leben wieder in Angriff nimmt. Er ist mein einziger Sohn und den bekommen die Drogen nicht.
Nach fast 2 Wochen, wo er entweder zu Hause geblieben ist oder irgendwann in den Abendstunden (teils auch Nachtstunden) nach Hause gekommen ist, ist er diese Nacht auch wieder unerreichbar weg. Es ist schrecklich, wenn man so gar nicht weiß, wo er sein könnte, mit wem er zusammen ist, wie es ihm geht.
Mit Arbeit ist ja voriges und dieses Jahr so gut wie nichts mehr. Nur ab und zu mal für 1-2 Stunden. Gestern sollte er zum Gespräch bei seiner Klassenlehrerin erscheinen. Er war das ganze Schuljahr über ja fast nie anwesend und die Prüfungen haben auch ohne ihn stattgefunden. Er redet sich zwar selbst eine reine Weste, dass er das Lehrjahr wiederholen will, aber wenn er wirklich wollte, würde es nicht so laufen, wie es wieder und immer wieder weiter läuft. Wenn man wirklich will, bessert man sich ab sofort und nicht erst in 2 Monaten. Und wenn die Zeit dann ran ist....
Mit den momentanen Konzentrationsschwierigkeiten und der labilen Psyche, ist eine Schule auch nicht vorstellbar. Es könnte evtl. laufen, wenn er sich den Sommer über von den Drogen erholen würde. Aber wie gesagt, er redet sich da selbst was ein und einen großen Anteil daran trägt mit Sicherheit die Sucht.
In dem Alter will man doch normal was erleben, Auto fahren, sich was schaffen, eine Freundin finden usw. - es ist kein Wunder, dass Drogen da immer depressiver machen, weil man im Endeffekt gar nichts mehr schafft, alles verliert.
Am Montag ist sein "angeblicher Drogenkumpel", der auch nur da war, wenn er Geld und Auto hatte, gemeinsam mit einem anderen Typ in den Laden gekommen. Von dem Typ hat mein Sohn dann eine Abreibung bekommen, weil er wohl irgendwas versprochen hat. Ja, so läuft das unter den falschen Nicht-Freunden. In einem Drogenmilieu, was nie glücklich machen wird. Vielleicht ist er jetzt auch wieder mal sein Handy losgeworden. Er musste ja schon immer die anderen mit durchfüttern. Bis auf die Zeiten, wo er vernünftige, normale Freunde hatte, aber das ist schon lange her.
Nach über einem Jahr dreht sich die Spirale immer noch. Länger, als höchstens mal 1-2 Tage nichts nehmen, schafft er nicht mehr. Da löscht er mal alle Drogenkontakte (schon x-Mal gemacht) und am nächsten Tag ist er wieder dabei. Er weiß genau, wie sehr ich darunter leide, wenn ich gar nichts von ihm höre, aber er macht es immer wieder. Ich sehe, wie er sich verändert hat...
Nachdem ich am Samstag Abend nach viel telefonischer Nerverei endlich ein Lebenszeichen in Form einer Nachricht bei line bekomme hatte (es ist der pure Horror ohne Lebenszeichen), ist er nun seit Sonntag Mittag wieder zu Hause. Seitdem schläft er. In der Nachricht hatte er mir geschrieben, dass er bei einem Kumpel geschlafen hat. Jo, das habe ich vor über einem Jahr noch geglaubt, aber mittlerweile weiß ich, was Phase ist, wenn er die Nächte wegbleibt. Ich weiß auch, welche Art Drogen da im Spiel sind - entweder Amphetamine oder Methamphetamine. Seine Haut, seine Haare, sein Nervenkostüm werden die übrigen Beweise bringen. Brauche auch schon lange keine Drogentests mehr, man sieht es einfach schon. Schon am leer wirkenden Gesicht und die Stimme klingt auch "gebrochener".
Eigentlich wollte er kein Aufputschzeug mehr nehmen, weil es zu anstrengend ist. Klar, die Drogen schenken einem nichts, sie rauben höchstens. Aber die Macht war wohl mal wieder größer. Und so wird er jetzt je nach Droge mind. 1-2 Tage durchschlafen, die Folgetage einen Depri schieben und sich vielleicht mit Cannabis ein bisschen "Drogen-glücklicher" machen. Damit geht immer mehr Psyche und Persönlichkeit verloren und ich weiß nicht, wie man diesen Irrsinn stoppen kann, wie man ihn endlich wachrütteln kann.
Gestern Nachmittag war er für eine Stunde mal wieder im Laden zum "angeblichen Arbeiten", aber dass es schon lange nur noch zu Geld-Hol-Zwecken dient wissen wir alle, bis auf die Oma. Nun ist sie auch fertig mit den Nerven, weil schon wieder 300 oder 400 Euro gefehlt haben. Nach seinem einstündigen Aufenthalt im Laden wollten sie eigentlich die Kasse zählen, aber er ist ganz schnell abgehauen.
Nun hatte ich Angst, dass er sich von dem Geld wieder richtig abdichtet mit Amphetaminen oder Meth, was bei der Hitze ja noch um einiges gefährlicher ist, weil kaum Flüssigkeiten aufgenommen werden, dafür scheidet der Körper alles aus. Gegen 22.00 Uhr kam er aber wie gehabt breit unter Cannabis nach Hause. Er kann nicht mehr begreifen, was er uns und sich selbst antut. Seine Ausbildung ist ja nun schon länger hin, nun braucht er sich im Laden auch nicht mehr sehen lassen, das Auto muss auch abgemeldet werden, weil sich schon wieder 3 Monatsraten Versicherungsbeiträge angestaut haben und wir diese gewiss nicht mehr bezahlen werden. Ebenso die Autoraten. Das bedeutet Auto weg, Arbeit weg und er sitzt da und kichert. Kichert unter diesem schei... Cannabis.
Mein Sohn existiert nur noch zum Drogen nehmen, essen, schlafen und Kinderfernsehen gucken. Zu Hause oder überhaupt die normalen Dinge interessieren ihn gar nicht mehr. Ich weiß, dass seine derzeitigen "Kumpels" ihn nur ausnutzen, wenn er Geld hat. Und das nicht gerade wenig. Sie werden seine tägliche Verpeiltheit und sein "nichts mehr mitkriegen" ausnutzen und ihn wie eine Weihnachtsgans ausnehmen. Aber wenn er bald hoffentlich kein Geld mehr hat (wenn auch Oma sich hoffentlich nicht mehr breitschlagen lässt), dann werden sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und vielleicht gibt es dann wieder eine auf die Nase.
Es tut einfach nur unbeschreiblich weh, ihn so versumpfen zu sehen. Ihm standen mal alle Türen offen, er war stolz auf seine Ausbildung und sein Auto. Und nun kichert er im Rausch, weil alles weg ist.
Am 3. Juli hat er zum letzten Mal gekifft, seitdem keine einzige Droge mehr angerührt. Alles läuft bestens, auch die Arbeit läuft wieder so gut wie vor den Drogen. Er sieht wieder besser und gepflegter aus, sein Auftreten ist auch viel besser, wieder viel energievoller und fröhlicher.
Nun möchte ich etwas zum Grund der Änderung schreiben: Mein Sohn nimmt seit über 1 Jahr fast täglich Drogen. Davor hat er alle paar Monate mal was genommen - Cannabis oder MDMA. So richtig ging es vor über einem Jahr mit Crystal los. Genauer gesagt ab Vatertag 2012. Er wollte nur ein Wochenende Party auf Crystal machen und kam am 1.6.2012 in einem elendigen Zustand wieder nach Hause - hat gar nicht mitbekommen, dass schon 2 Wochen vergangen sind. Crystal hat er zuletzt Silvester genommen. Ihm ging es sehr schlecht, er hat angefangen, sich vor Crystal zu ekeln. Seitdem hat er täglich ordentlich gekifft, ab und zu mal Speed genommen.
Sein Plan war, durch das Kiffen vom Crystal wegzukommen, da es seiner Meinung nach einfacher ist, mit dem Kiffen aufzuhören, als von heute auf morgen Crystal zu vergessen. Der Plan scheint ja auch aufgegangen zu sein, zumindest hat er überhaupt keinen Bock mehr auf Crystal.
Aber das tägliche Kiffen hat auch seine Spuren hinterlassen, weswegen sich in letzter Zeit die Ereignisse überschlagen haben. Seine Ausbildung hat er nicht geschafft und nachdem er wiederholt bei seiner Oma im Laden Geld geklaut hat, hat sie gesagt, dass er nicht mehr kommen braucht. Er war dort seit den Drogen eh nur noch seltener Gast.
Am Donnerstag früh, also am 4.7.2013, habe ich nun bemerkt, dass er meine Kamera geklaut und verkauft hat. Später hat er mir gesagt, dass er sie schon vor ein paar Wochen geklaut hat. Ich habe es nicht gemerkt, weil ich immer mit der anderen Kamera fotografiert habe.
Für mich ist an diesem Tag eine Welt zusammengebrochen, weil das Verticken von meinen Gegenständen ja doch die Überwindung einer weiteren Hemmschwelle bedeutet und außerdem hänge ich an meinen Sachen. Habe mich gefühlt wie in einem tiefen Loch oder wie am Ende einer Sackgasse, wo es einfach kein Weiter mehr gibt. Kurz gesagt, ich hatte einen Nervenzusammenbruch und habe so energisch wie noch nie gehandelt. Dahinter hat keine Überlegung gesteckt, so habe ich einfach gefühlt. Damit er mir nicht weitere Sachen klaut, habe ich auch das Wohnzimmer und die Küche verschlossen, so dass er noch nicht mal was zu essen hatte. War mir schei... egal, wollte ihn auch nicht mehr sehen. Am Freitag hat er leere Flaschen weggebracht, damit er sich was zu essen kaufen kann. Sonst hätte er Drogen gekauft, aber nun hat er mal gesehen, was wichtiger ist.
Weil er mir meine Kamera geklaut hat, habe ich sein Handy weggenommen und da die Nachrichten gelesen. Im Grunde waren alle Nachrichten gleich, sie haben alle nur über Geld, Drogen oder Beschaffungsmöglichkeiten gehandelt, es gab gar kein anderes Thema. Bis auf die Nachrichten von einem Freund. Der hat meinem Sohn u. a. geschrieben, warum er schon wieder nicht auf Arbeit ist oder als mein Sohn ihn mal gefragt hat, ob er ihn fährt, hat er geantwortet, jederzeit, aber nicht, wenn es irgendwie um Drogen geht.
Darüber habe ich mich so gefreut, dass ich den Freund an dem Morgen angeschrieben habe. Habe ihm alles geschrieben. Am Nachmittag kam er dann auch gleich und mein Sohn hat die Takte seines Lebens bekommen. Da er einen Tag vorher noch gekifft hat, ist er gar nicht hinterher gekommen. Das ging echt zack, zack, was der Junge gemacht hat. Er hat ihn erst mal ausgeschimpft, was das mit den Drogen soll. Dann hat er gesagt, dass er übers Wochenende Bewerbungen schreiben soll und am Montag wollte er mit ihm persönlich zu den Betrieben. (Hat sich erledigt, weil er seit Montag wieder bei der Oma ist)
Er wollte auch sofort die Chefin vom Arbeitsamt anrufen, weil er die gut kennt. Wie gesagt, meinem Sohn ist alles nur um die Ohren geflogen. Er hat ihm auch klar gesagt, dass er ihn mag, ihn gern zu seinen besten Freunden zählen würde, aber das geht solange nicht, wie er diesen Mist macht.
Er hat auch einen wichtigen Satz zu uns gesagt, den ich wohl nie vergessen werde und womit er absolut Recht hat. Er meint, dass wir ihn unbedingt jetzt kriegen müssen, denn er hat schon ein verschobenes Selbstbildnis. Also er nimmt sich anders wahr, wie die Realität aussieht. Das verschobene Selbstbildnis ist die letzte Phase vorm Abgrund, also unsere letzte Chance, weil er danach unerreichbar und unberechenbar wird.
Meinem Sohn hat das auch zu denken gegeben. Er erzählte mir später, dass seine Klassenkameradin und gute Freundin im Januar, als er zuletzt in der Schule gewesen ist, zu ihm "Emotionskrüppel" gesagt hat. An dem Tag hat er sich gedacht "Blöde Kuh", er hat ja nichts eingesehen, hat Cannabis schön geredet. Aber nun hat er begriffen, warum sie das gesagt hat. Drogen machen nun mal kalt und emotionslos, das wird aber ein Abhängiger während seinen Konsumzeiten selber nicht wahrnehmen. Das ist dann die Sache mit dem verschobenen Selbstbildnis.
Mein Sohn hat auch endlich erkannt, warum es wichtig ist, sich von den Drogenfreunden fernzuhalten. Man würde sich nur immer wieder gegenseitig verleiten. Ohne Drogenkumpel vermisst er momentan nichts, ihm geht es richtig super, mir Drogenkumpel würde der Schuss sehr schnell wieder nach hinten losgehen. Und wenn er wirklich das schaffen will, was er sich jetzt vorgenommen hat und wofür es auch Zeit wird (denn irgendwann will man sich ja mal was Richtung Zukunft schaffen), sollte er auf dem Weg bleiben.
Mit ein wenig Angst werde ich wohl immer leben müssen, dafür hat mich das Jahr zu sehr ängstlich geprägt, aber ich glaube, hoffe und bete, dass er diesen Weg jetzt weitergehen wird.
Momentan ( und das für immer ) könnte wirklich alles nicht besser laufen. Die Arbeit klappt bestens, nach der Arbeit kommt er gleich nach Hause und wir verstehen uns wieder richtig gut. Uns geht es allen viel besser, auch meinem Sohn, der jetzt wieder wie vor den Drogen ist.
Gestern hatte er auch eine Überraschung für mich. Er hatte meine Kamera in eine 20 km entfernte Stadt in einen An- und Verkauf gebracht. Gestern hat er dort, ohne dass ich es wusste, angerufen und gefragt, ob sie die Kamera noch haben. Sie hatten sie noch, also ist er mit seinem Opa losgefahren und hat sie zurückgekauft. Er hat richtig gestrahlt, als er sie mir überreicht hat und ich habe mich riesig gefreut.
Ich dachte, nach über 1 Jahr Drogenkonsum ist die Sache endlich beendet und mein Sohn geht nun einem normalen Leben nach. Dachte, dass er seine vermauschelte Ausbildung durch die Wiederholung des 3. Lehrjahres wieder in Angriff nimmt. Mit fast Mitte 20 sollte man auch langsam eine abgeschlossene Berufsausbildung haben.
In den letzten 6 Wochen kam immer mehr Ruhe auf, eine friedliche Ruhe und ich dachte, dass ich mich nun auch langsam wieder erholen kann. War ja doch ziemlich heftig, was alles so abgelaufen ist. Wir haben ihn mal wieder aus sämtlicher Schei... gerettet, sämtliche Rechnungen bezahlt, damit er einen guten Neustart hat. Das war das letzte Mal, egal was kommt.
Rückblickend muss ich sagen, dass mein Bauchgefühl richtig war - in den ersten 4 Wochen war er noch motiviert, die folgenden 2 Wochen hat er gerade so durchgezogen, weil er Urlaubsvertretung machen musste. Aber am Ende dieser 2 Wochen fing das Schwächeln schon an. Ich hatte vor jedem Wochenende Angst, an ein paar Wochenenden war er auch nicht ganz "allein".
Die letzten Tage wurde er wieder zum "Halbtagsbeschäftigten", da die Lust extrem nachgelassen hatte. Ich hatte die letzten Tage schon die Vermutung, dass wieder Drogen im Spiel sind, aber da er stark beteuert hat, sowas nicht mehr zu machen, habe ich auch daran geglaubt (mit einem leichten Zweifeln).
Diese Nacht ist er nun wieder nicht nach Hause gekommen. Gestern Abend nach der Arbeit hat er mir auffallend oft über Drogenbekannte erzählt, hat sich auch ein wenig die Crystal-Reportage angesehen. Gegen 19.30 Uhr ist er dann verschwunden - angeblich wollte er zu seinem Freund, einen Film gucken. Bei dem Freund war er aber nicht. Auf meine vielen Anrufe hat er auch nicht reagiert, hat mich einmal auch weggedrückt. Es war für mich wie ein riesiger Schlag ins Gesicht, als ob es nie anders gewesen wär. Genauso hat er sich über ein Jahr lang verhalten und nun geht es weiter.
Heute müsste er eigentlich dringend arbeiten gehen, ebenso Samstag. Aber die Drogen sind mal wieder wichtiger. An den letzten Wochenenden hat er sich sicher gedacht - ach ja, einmal am Wochenende kann ja nicht schaden, das habe ich mir verdient, muss ja mal abschalten. Nur es wird immer mehr und immer härter, das haben Drogen ja nun mal so an sich. Dann gehen die Wochenenden irgendwann wieder von Do. - Di. und irgendwann schafft man den Mittwoch auch noch. Es wurden auch wieder mehr Drogenkontakte - Kinder.
Ganz ehrlich - ich kann nicht mehr. Ich kann das nicht noch länger mitmachen. Werde seinem Arbeitgeber auch sagen, dass wir nun kein geklautes Geld mehr ausgleichen. Und das wird kommen, auch wenn er für die nächsten 2 Tage wieder hoch beteuern sollte, dass es nur ein Ausrutscher gewesen ist und bla bla. Die Sprüche und dass sie nicht ernst gemeint sind, kenne ich nun schon 1 und ein viertel Jahr lang. Sobald die Luft wieder friedlich ist, zieht er eh wieder los, da mache ich mir jetzt nichts mehr vor. Arbeit nimmt er höchstens 2 oder 3 Wochen mal ernst und dann kann man auch wieder alles vergessen (das war jetzt die längste Zeit am Stück). Nur ein Lehrjahr dauert 1 Jahr. Und das wird nichts, er hat es ja noch nicht mal bis zum Anfang des Lehrjahres geschafft.
Gestern habe ich noch freudig gesagt, dass er nach einem Jahr endlich mal wieder an einem Familiengeburtstag teilnimmt. Wenige Stunden später hat er sich schon wieder die Kante gegeben und das wusste er auch schon, wo ich das gesagt habe.
Seit meinem letzten Eintrag sind fast 2 Monate vergangen und ich muss sagen, dass sich die Lage immer weiter zugespitzt hat. In den letzten Wochen hat er wieder nur sein eigenes Drogen-Weltbild wahrgenommen, in dem alles rosarot ist, dabei stürzt ringsherum alles ein. Die Wiederholung des 3 Lehrjahres war seine Chance, mit 23 Jahren doch noch endlich einen Berufsabschluss zu bekommen. Wir haben Mitte Oktober und bisher war er nur 2 x mit Verspätung in der Schule und einmal - diese Woche - zum letzen Block. Arbeiten ist er immer weniger gegangen, ab und zu mal stundenweise, in den letzten Tagen überhaupt nicht mehr. Sogar eine Zwangsvollstreckung wurde schon angekündigt, da er Schulden gemacht und sich um nichts gekümmert hat. Aber ihn interessiert gar nichts, er ist so kalt geworden.
Er hat sogar auch weiter geklaut. Wir als Familie sind ihm sowas von egal, in seinen Gedanken müssen wir wohl nur noch Dreck sein, die man nur beklauen, belügen und ausnutzen kann. Ansonsten existieren wir nicht für ihn - er hat an keinen Geburtstag, keinen Anlass usw. gedacht. Am Telefon werden wir nur weggedrückt. Er weiß, in welche Schwierigkeiten er uns alle schon durch sein extrem vieles klauen gebracht hat. Wie beschis... es uns überhaupt mit seinem ganzen Verhalten geht. Man sieht ihn nur abrutschen, sieht ihn nach fast 2 Jahren schon tief in den Drogen sitzen und man fühlt sich so hilflos, weil er selbst alles ganz anders wahrnimmt.
Die vielen benutzten Taschentücher unter seinem Tisch deuten wieder auf nasal eingenommene Drogen - also entweder Speed oder Crystal. Auch mit dem Cannabis hat er es wie gehabt übertrieben. Er wird sich auch nicht so schnell ändern, das haben wir nun begriffen. Er hat keine Werte und Ziele, höchstens mal nur ganz kurzzeitig. Nur so lange, bis die Luft wieder rein ist. Aus seinem Zimmer fehlen auch die voriges Jahr gekaufte Playstation und der Laptop. Höchstwahrscheinlich hat er zumindest die Playstation verkauft, die er sich voriges Jahr angeblich gekauft hat, um von den Drogengedanken abgelenkt zu sein und das mit geklautem Geld von der Oma. Den Laptop hat er auch nie bezahlt, möglich, dass er ihn auch verkauft hat. Er hatte schon so viel, das er alles verkauft hat. Das einzige, was er jetzt noch besitzt, ist sein Führerschein und da gibt er sich auch alle Mühe, dass er ihn bald los wird, denn er fährt täglich unter Drogen. Er gibt uns auch nicht den Autoschlüssel, obwohl wir das Auto abbezahlen. Gut, einen Monat hat er mal gearbeitet, da wurde die Rate von seinem Geld bezahlt.
In allen Dingen kann ich einfach nur sagen, dass er überhaupt kein Gewissen hat, keinen Respekt, keine Ziele, nichts. Den einzigen, denen er ein Ehrgefühl und mehr gegenüber hat, sind seine Drogenkumpel. Da hat er sich schon immer bis aufs letzte Hemd ausnutzen lassen, wollte der dicke King sein. Und die haben sich eins gelacht über seine Dummheit.
Mittlerweile weiß ich auch, dass er mal nie ein Geschäft übernehmen und führen könnte. Er wär in der ersten Woche schon pleite und hätte Schulden. Mit Geld konnte er noch nie umgehen. Er müsste in allen Beziehungen eine 180 Grad Drehung machen, aber ob das dauerhaft gelingt...
Wir haben ihm aus all den genannten Gründen gestern Abend in einer PM mitgeteilt, dass die Tür ab jetzt zu bleibt. Das tut sehr weh, aber ihn so absacken zu sehen, tut mindestens genauso weh. Wir können und wollen seinen Drogenkonsum nicht weiter finanzieren, indem er sich an allem bei uns bedient. Diese Respektlosigkeit uns gegenüber, die immer schlimmer geworden ist und schon nicht mehr schlimmer sein kann, erleichtert uns diesen Schritt. Auch wenn wir uns 1000 Mal die Frage nach dem "Warum" stellen - er ist unser einziges Kind.
Der letzte Eintrag war in einer ziemlichen Wut geschrieben. Eine Wut darüber, dass absolut kein Ende in Sicht ist und es weiterhin immer mehr bergab geht. Ganz extrem hat das Vertrauen gelitten, denn nach all dem Theater hat er sich wiederholt aus der Ladenkasse bedient. Auch das familiäre Verhältnis hat sehr gelitten, denn im Grunde weiß keiner, was wir noch machen sollen.
Auch diese Woche war er 2 Tage und Nächte spurlos verschwunden. Nachdem wir ihn beim letzten Mal doch wieder reingelassen haben, wollten wir es nun dieses Mal durchziehen. Denn er hat kein Gewissen uns gegenüber mehr. Wir dienen nur noch zum Beklauen, Belügen, durchfuttern, ausnüchtern. Nachdem er beim ersten Versuch reinzukommen wieder weggefahren ist, stand er ein paar Stunden später mitten in der Nacht vor der Tür und hat Radau gemacht, dass wir ihn rein lassen sollen. Wir wären Schuld, wenn er sich wieder eine Erkältung einfängt, außerdem will er schlafen und hat Hunger und Durst. Keiner, der das nie durchmachen musste, kann annähernd nachvollziehen, wie weh das alles tut und in was für einer Zwickmühle man sich als Eltern/Großeltern befindet.
Er selber sieht es natürlich ganz anders. Sagt, wir sollen nicht so spinnen, er nimmt schließlich nur Cannabis. Ja klasse, deswegen muss man die Familie auch so ausnutzen und sogar die Wiederholung der Ausbildung auch wieder in den Schlamm fahren. Deswegen muss man auch täglich breit durch die Gegend mit dem Auto fahren und wiederholt den Führerschein riskieren, denn eine MPU hat er ja schon hinter sich. Deswegen darf man auch ja nicht ans Handy gehen, wenn die Eltern anrufen - die dienen ja eh nur zum Ausnehmen.
Schade, wir hatten so gehofft, dass er es mit den 4 Wochen größtenteils Clean-Sein geschafft hat. Haben ihm geglaubt, dass er es wirklich ernst meint. Er wollte die Ausbildung als Bester absolvieren, da er ja voriges Jahr das 3. Lehrjahr in den Sand gesetzt hat. Ja, wir fingen sogar langsam wieder an, aufzuatmen und uns zu erholen. Aber wie immer waren es nur große Sprüche und heiße Luft. Ich kann nichts mehr glauben, denn er ist weiterhin täglich breit. Wie ich diesen beklatschten Anblick hasse. Er ist so viel lebensfroher, wenn er nichts genommen hat und das kommt kaum noch vor.
Der letzte Beitrag ist nun auch schon wieder 1 Monat her. Es sind auch schon wieder 3 Monate vergangen, wo er seit seinen "Drogen-ruhigeren" 4-6 Wochen wieder konsumiert. Und wie ich es schon geahnt hatte, wurde der Konsum wieder immer schlimmer. Er war/ist täglich nur noch breit, hat sich von der Familie und seinen cleanen Freunden zurück gezogen. Mittlerweile glaubt keiner mehr wirklich an ihn. Arbeiten ist er wieder nur noch 1 Stunde gegangen, aber nicht, um zu arbeiten, sondern um viel Geld zu klauen. Gestern ist nun auch seine Chefin, seine Oma, die fast 2 Jahre nun schon Geduld ohne Ende hatte (was das Finanzielle betrifft, viel zu lange), zusammengebrochen, weil sich ihre finanzielle Lage durch sein vieles Klauen immer mehr zugespitzt hat.
Mich macht das sehr wütend, weil meine Eltern eigentlich beide schon Rentner sind. Sie wollten ihm mit dem Laden eine Ausbildung und einen Start ins Berufsleben ermöglichen und arbeiten dafür viel zu viel. Sie wären wohl auch sehr stolz gewesen, wenn alles gut geklappt hätte. Aber er hat die Chance nie wirklich erkannt, die Familie war das Letzte, was für ihn gezählt hat. An erster Stelle kamen/kommen die Drogen und die Drogenkumpel und die Familie ist weiterhin nur zum Ausnutzen und Beklauen da.
Ich hoffe, dass seine Oma bei der Kündigung bleibt, die sie gestern mündlich ausgesprochen hat. Denn nach 2 Jahren klauen und Arbeitsbummelei ist es klar, dass es höchstens wieder nur 2-3 Wochen gut gehen würde, bis er wieder ins alte, mittlerweile gewohnte Muster zurückrutscht. Die Masche kennen wir durch die Jahre und wissen auch heute, dass er sich nun mindestens 1-2 Jahre beweisen muss, ehe man überhaupt wieder langsam Vertrauen fassen kann. Eine Therapie, egal wie er es packt - ob stationär oder ambulant - ist auch auf jeden Fall sehr nötig geworden. Sein ganzes Ich hat sich durch die Drogenzeit doch sehr verändert und es muss ja auch Gründe geben, warum er zu Drogen greift und sich immer wieder ausnutzen lässt, um "Kumpel" zu haben.
So, wie er seit mindestens 1,5 Jahren schon beschaffen ist, wird er ohne Therapie nicht begreifen, dass das Leben nicht täglich Party bedeuten kann und dass es so auch schöner ist. Aber so weit muss er erst mal kommen.
Die Wiederholung des 3. Lehrjahres ist ja nun auch hinfällig. Wir haben fast Dezember und bisher war er nur 2 x fast ganze Tage und 2 x zum letzten Block da. Mit 23 hat er noch keine abgeschlossene Berufsausbildung. In seinem Kopf geistern nur die nächsten hirnrissigen Ideen rum, z. B. Zeugnisse fälschen, um einen angenehmeren Job zu bekommen, den man ja mit seiner Bildung nie bekommen würde. Damit hat er sich zumindest immer seine Berufschancen schön geredet, wenn er lieber Drogen genommen hat als zur Arbeit/Schule zu gehen. Irgendwie scheint er alles darauf anzulegen, irgendwann ins Gefängnis zu kommen. So weit entfernt von der Realität kann man doch nicht sein.
Das Auto ist er gestern zum Glück auch endlich losgeworden. Und dieses Mal wird es verkauft. Es würde sich nur den Winter über kaputt stehen, außerdem ist keiner bereit, die noch ausstehenden Raten und Versicherung zu bezahlen. In den nächsten Jahren wird er auch keine Arbeit haben. Er ist täglich nur noch breit gefahren. Ich bin froh, dass wenigstens nie was passiert ist und er seinen Führerschein behalten hat. Aber das Glück wollen wir nicht weiter herausfordern. Es müssten auch Winterreifen aufgezogen werden - Dinge, die ihn überhaupt nicht mehr interessieren. Keine Rechnung, keine Rate, keine Winterreifen, kein Führerschein, nichts.
Das nächste Auto wird er sich irgendwann erarbeiten müssen. Damit er es auch schätzen lernt. Nicht nur das Auto, sondern auch den Führerschein, einen Job, das Geld und natürlich auch das Leben.
Wir sind alle sehr traurig darüber, dass er sich alles so verbaut und kaputt gemacht hat. Aber diese Art des Lebens hat er sich ausgesucht, also muss er auch damit leben, jetzt erst mal nichts zu haben. Fast alles, was er besessen hat, hat er in den An- und Verkauf gebracht. 5 Smartphones im Wert von je 500,00 Euro hat er innerhalb von einem Jahr unter die Leute bzw. in den An- und Verkauf gebracht.
Sollte er jetzt unser Eigentum verkaufen, weil er nicht mehr in die Ladenkasse greifen kann, dann war es das auch hier. Dann ist endgültig Ende und er fliegt sofort raus. Ich hoffe, dass es nicht soweit kommt.
Es ist weiterhin ein Auf und Ab. Seit ein paar Tagen riecht das Treppenhaus wieder nach Kaninchenkäfig. Also eine Mischung aus Heu und Urin. Und mein Sohn ist mit seinem Sessel verwachsen. Liegt da mit kleinen Augen. Bewegt sich höchstens mal in die Küche, um dort Familienportionen zu essen. Neben seinem Sessel türmen sich mal wieder die Müllberge. Innerhalb von einem Jahr hat er die 5. heftige Erkältung/Grippe angeschleppt und ich muss mich grundsätzlich immer bei meinem Sohn anstecken. Auf Arbeit war er in den vergangenen Wochen, ach Jahren, nur, um Geld zu klauen. Ich bin froh, wenn der Spuk mit dieser "Pseudo-Arbeitsstelle" aufhört und die Oma endlich in Rente geht. Einfach, damit er mal lernt, wie man zu Geld kommt - durch Arbeit. Er wiederholt dieses Jahr das 3. Lehrjahr und so wie es aussieht, wird er das auch nicht schaffen. Er hat ja ca. 80 % der Schulstunden gefehlt. Spätestens wenn er bis Mitte Mai sichtlich die Ausbildung nicht schafft, wird er mit Mitte 20 auf eigene Beine gestellt. Entweder arbeitet er dann irgendwo als Hilfsarbeiter, so dass er sich Wohnung usw. leisten kann - dann kann er automatisch nicht mehr konsumieren. Oder wenn er das nicht schafft, geht er zur Therapie. In beiden Fällen gibt es zum Glück Omas Kasse nicht mehr. Sie wollte ihm helfen, wollte, dass er einen guten Abschluss macht, wollte ihm auch seinen Ausbilder-Nachweis finanzieren. Und er dankt es mit Geld klauen für sein Dreckzeug.
Ich sehe irgendwie kein Ende. Er wird sich nie von allen Drogenfreunden verabschieden, was eigentlich so wichtig wär. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, was so toll daran sein soll, breit im Sessel abzuhängen. Mit klarem Verstand ist es doch viel schöner, durchs Leben zu gehen. Nun naht das Wochenende und wie gewohnt nehme ich an, dass er sich mal 1 Std. im Laden blicken lässt und sich die Taschen fürs Wochenende voll macht. So schlecht ging es seinen Großeltern noch nie. Wenn er wenigstens den Anstand besitzen würde und klar Schiff bei den Großeltern machen würde - sie praktisch aus ihrem Verantwortungsbewusstsein befreien würde. Aber so kommt er wöchentlich schon seit Jahren mit der Ansage, dass er sich bessern wird. Er hat nur noch das Verhalten einer blutsaugenden Zecke. Ich weiß, dass seine Zuneigung, die er an cleanen Tagen uns gegenüber zeigt, ehrlich ist. Ich weiß auch, dass er uns alle sehr gern hat. Das sind eben die 2 Gegensätze - mal ist er sehr anhänglich und lieb und dann nutzt er alle einfach nur aus. Angeblich ärgert er sich selbst darüber, aber warum schafft er es einfach nicht, die Pobacken mal dauerhaft zusammen zu kneifen. Selbst sein Geld zu verdienen, damit er sich Drogen und Familienportionen Essen leisten kann.
Gestern hat er endlich mal wieder einen cleanen Tag eingelegt, so dass wir vernünftig miteinander reden konnten. Er hat mir auch auf ein Video gesprochen, dass er sofort zur Therapie geht, wenn er die Ausbildung nicht schaffen sollte. Eigentlich möchte er sie schaffen und wenn nicht, dann ist es eindeutig, dass er es alleine nicht schafft davon wegzukommen.
Er musste auch lachen, als ich ihn gestern nachgeahmt habe. Der Geruch im Flur verrät schon wieder eindeutig, dass er kifft, also gehen wir in sein Zimmer, wo er mit kleinen Augen und sichtbar benebelt auf seinem Sessel liegt. Die Familienportionen Essen und die riesen Müllberge neben dem Sessel sprechen auch für sich. Wir schimpfen, dass er hier nicht zu kiffen hat und als Antwort kommt immer: "Ich mache doch gar nichts, das bildet ihr euch nur ein".
Sein Kumpel und momentaner Dealer ist nun auch den Führerschein losgeworden.
Nachdem er vom 14. - 17.2. wieder ordentlich Cannabis konsumiert hat und somit auch an meinem Geburtstag nicht teilnehmen konnte, hat sich die Lage ab 18.2. wieder normalisiert. Es ist so schön, dass ich mich wieder mit ihm unterhalten kann, denn die Gespräche sind immer sehr schön. Es ist auch schön zu sehen, dass er wieder wandern gegangen ist und nicht nur stumpf vorm Fernseher gesessen hat. Ich hoffe, dass er endlich durchhält und ab nächste Woche wieder seine Schule in Angriff nimmt.
Es läuft weiterhin super. Ich glaube, dieses Mal ist es ihm richtig ernst mit dem Aufhören. Damit könnte er auch noch seine Ausbildung schaffen, wenn er sich jetzt richtig reinkniet. Man merkt richtig, wie die ganze Familie sich immer mehr entspannt, nur weil diese große Last Drogen und was so dazu gehört, von einem abfällt. Auch mein Sohn fühlt sich viel besser. Ich sehe natürlich auch einen totalen Unterschied. Ohne Drogen lebt er eben - er ist lebendig, vital und fröhlich.
Weil er ein paar Entzugserscheinungen hat, die sich z. B. durch Schlafmangel und leichte Gereiztheit äußern, hört er nun abends vorm Einschlafen Entspannungs-CD`s und kann damit bestens schlafen. Nun kommt er langsam in die nächste Entzugsphase, wo man wieder anfängt zu träumen. Für einige Konsumenten soll das kaum aushaltbar sein und sie verängstigen. Kann ich mir gut vorstellen, dass das so ist, wenn man von Kindheit an viele Jahre konsumiert hat und sich damit kaum noch an Träume erinnern kann. Mein Sohn hat wohl selbst während seinen Konsumzeiten geträumt, was vielleicht bei jeden anders ist und hat deswegen mit dieser Phase keine Probleme.
Über ein Monat ist seit dem letzten Beitrag in diesem Thread vergangen, deswegen wieder ein kurzes Update:
Es läuft weiterhin alles bestens. Viel besser könnte es eigentlich gar nicht laufen. Mein Sohn hat sich an diese Tipps für den Cannabisentzung gehalten:
Er wusste durch den Link, was in jeder Phase auf ihn zukommt und wie man am besten gegenwirken kann. Die Tipps in dem Link waren für ihn wirklich sehr hilfreich. Seine Entspannungs-CD hört er auch jetzt manchmal noch abends, wenn er früher als gewohnt schlafen möchte und das funktioniert bestens. Viel Bewegung an der frischen Luft ist jetzt sein neues Hobby geworden. Er läuft jeden Tag oder fährt Fahrrad. Das Radfahren hat er vorige Woche mit 30 km angefangen, nachdem er seine Laufleistung auf 20-25 km erhöht hat.
Er freut sich so über das schöne Wetter und sagt immer wieder, dass es nichts schöneres gibt, als das mit klaren Augen wahrzunehmen. Seine ehemaligen Kiffer-Kumpel haben nun schon einige Male versucht, ihn zurückzuholen. Aber es klappt nicht, das ist ihm viel zu langweilig geworden. Er will jetzt wieder was erleben.
hallo,das ist eine echt traurige situation.da ich selber abhängig bin und ein kind habe ist es krass das mal aus anderer sicht zu sehen.ich hoffe ihr sohn schafft es aufzuwachen und davon weg zu kommen.ich kämpfe auch jeden tag.es ist nicht einfach.lg josie
Ja, für mich waren die 2 Jahre Drogenzeit meines Sohnes eine Horrorzeit. Im ersten Jahr hat er hauptsächlich Crystal konsumiert, bis es ihm in der Neujahrsnacht richtig schlecht gegangen ist. Dann hat er 1 Jahr lang täglich Cannabis konsumiert. Das war schon etwas beruhigender für mich, auch wenn er damit auch nicht wirklich lebenstauglich gewesen ist bzw. den Hintern nicht hochbekommen hat. Aber ich brauchte nicht mehr ganz so große Angst um seinen Gesundheitszustand zu haben, wie mit Crystal und die Aggressionen waren auch nicht mehr da.
Seit nun 3 Monaten lebt er völlig ohne Drogen - auch kein Cannabis oder Alkohol, gar nichts. Ganz ohne Therapie, nur mit dem eigenen Willen. Ausschlaggebend dafür war, dass er an meinem Geburtstag allein und verpeilt durch Cannabis in seinem Zimmer gesessen hat. In diesem Zustand hätte er sich nicht unter die Geburtstagsgäste getraut. Da hat er mitbekommen, wie einsam das Zeug macht und letztendlich auch, wie traurig. Die vergangenen beiden Jahre war er ja bei keiner Geburtstagsfeier von der Familie. Selbst das Gratulieren hat er meistens nicht geschafft.
Nun ist er sauber und zu Ostern habe ich gesagt, dass das endlich wieder ein schönes Osterfest gewesen ist. Er hat gefragt, warum, die anderen waren doch auch schön. Ich habe ihm gesagt, dass er endlich nach 2 trostlosen Ostern, bei der Familie gewesen ist. Wirklich, da hat er ganz verdattert geguckt und gefragt, ob er die letzten beiden Osterfeste nicht da gewesen ist. Ich musste verneinen und er hat gesagt, was er doch für ein Trottel gewesen ist. Er fühlt sich jetzt so gut, dass er nie wieder irgendein Zeug nehmen will.
Suchtdruck oder so hat er nicht. Nur evtl. 1 x pro Woche für 5 Minuten Lust, was zu rauchen, womit er umgehen kann. Da kam es ihm zugute, dass er sich über ein Jahr mit Cannabis selbst substituiert hat, um Crystal zu vergessen. Beim Cannabisentzug wusste er dann, was auf ihn zukommt und wie er am besten gegenwirken kann. Den Link, wonach er sich beim Entzug gerichtet hat, habe ich ja schon eingestellt. Ich bin auch mehr als froh über diese Entwicklung. So langsam kann ich immer mehr ruhiger werden. Auch wenn manchmal immer noch Ängste hochkommen, wenn er mal ein paar Stunden weg ist. Diese Ängste werden wohl noch ein paar Jahre andauern, dafür hat der Schock mit den Drogen und was wir alles durchmachen mussten, viel zu tief gesessen.
Ja, der Kampf gegen die Drogen ist nicht einfach. Welche Drogen konsumierst du denn und wie lange schon? Wie kämpfst du gegen die Drogen an?
hallo masu,danke für die antwort.das baut einen doch auf so ein positiven verlauf zu hören.ich bin seit 20 jahren abhängig.bei mir hat es mit canabis angefangen wovon ich nach ca 2 jahren eine paranoide shizophrenie bekommen habe.ich konnte nicht mehr unter menschen gehen und hab es nicht mal in meiner familie ausgehalten.daraufhin habe ich zum betäuben extasie und speed genommen und das kam am anfang auch ganz gut aber dann kam nach 1 ,2 jahren die wahnvorstellung wieder.ich habe trotzdem weiter gemacht und hab dann auch heroin ausprobiert.dann wurde ich schwanger und das war son lichtblick für mich das ich erstmal von allen weggekommen bin.doch irgendwann hat mich das den wieder eingeholt.und schnell war ich wieder dabei bin dann aber bei speed geblieben gelegentlich.doch irgendwann hab ich dann von anderen gehört das der typ von dem ich bekommen habe kein speed sondern christel meth als speed verkauft.bis jetzt werde ich immer wieder rückfällig und arbeite tag ein tag aus an mir nein zu sagen.in meiner schlimmsten zeit hab ich 5 jahre in der psychiatrie verbracht wegen meiner psychiose die ich von den drogen bekommen habe und muss bis heute täglich antidepressiver und neuroleptiker nehmen und das mein leben lang.das hat man dann davon.ich bin in den letzten 2 jahren aber sehr stark geworden gehe arbeiten und kümmer mich um mein sohn.ich brauche jetzt nicht mal mehr eine betreuerin.wenn nur nicht immer diese rückfälle währen.ich bin dann immer so enttäuscht von mir und habe angst um mein leben.aber ich blicke sehr hoffnungsvoll in die zukunft.ich hoffe du bist jetzt nicht geschockt.würde mich freuen wieder von dir und deinem sohn zu hören.glg josie
nein, geschockt bin ich überhaupt nicht. Ähnliche Probleme durch Drogen kann ich sogar in unserem kleinen Ort bei manchen Konsumenten beobachten. Vor 3 Jahren hätte mich das alles vielleicht noch geschockt. Damals begrenzten sich meine Kenntnisse über Drogen auf die Geschichte von Christiane F. und auf ein paar Nachrichten über Drogentote. Also Drogenkonsum war für mich eine Randerscheinung von Großstädten und von "schwierigen Familien". Durch die Nachrichten waren Drogenkonsumenten für mich Leute, die sich hauptsächlich mit der Spritze im Arm auf dem Bahnhofsklo rumgetrieben haben.
Mit dem Konsum meines Sohnes habe ich ein komplett anderes Bild von Drogenkonsumenten bekommen. Ich habe die unterschiedlichen Wirkungen der Drogen kennengelernt und dass man eben nicht jedem den Konsum auf den ersten Blick anmerken muss. Ich musste erschrocken feststellen, wieviele Jugendliche aus meiner Gegend Drogen konsumieren. Ebenso, dass es das Zeug in jedem kleinen Kaff an jeder Ecke zu kaufen gibt. Was in den 70/80-er Jahren vielleicht eine Randerscheinung war, kann man heute schon als gesellschaftliches Problem sehen. Also wer mit offenen Augen durchs Leben geht, kann eigentlich nicht geschockt sein. Das wäre wohl so ähnlich, als wenn Eltern erst zur Zeugnisausgabe den Leistungsstand ihres Kindes sehen und sich dann über das Sitzenbleiben aufregen.
Ich hoffe, der Dealer bekommt mal seine gerechte Strafe dafür, dass der dir Crystal statt Speed verkauft hat. Mein Sohn ist übrigens auch zu Crystal gekommen, weil der Dealer kein Speed hatte. Damals haben sie alle paar Monate mal eine Speed-Party gemacht. Davon habe ich nichts gemerkt. Der erste Crystal-Konsum hat dann so reingehauen, dass er 2 Wochen verschwunden gewesen ist und er gar nicht gemerkt hat, dass so viel Zeit vergangen ist.
Ja, ich glaube dir, dass du bei Rückfällen enttäuscht von dir bist. Mein Sohn hatte während seinem Entzug oft lebhafte Träume von Cannabis-Konsum. Er ist dann immer voller Panik aufgewacht, weil er dachte, dass er wieder rückfällig geworden ist.
Warst du die 5 Jahre in der Psychiatrie clean oder hat man dir dort andere "Ersatzstoffe" bzw. süchtig machende Medis gegeben? Was war deine längste Clean-Zeit in den 20 Jahren und wie ging es dir da? Hast du Hobbys bzw. könntest du dir irgendwas als Hobby vorstellen? Ich würde z. B. so gern richtig schön nähen können. Habe mir auch schon eine Nähmaschine gekauft, traue mich aber noch nicht so recht ran.
Dass du arbeiten gehst und dich um deinen Sohn kümmern kannst, ist spitze. Auch, dass du dir den Mut wegen den Rückfällen nicht nehmen lässt und hoffnungsvoll in die Zukunft guckst. Jeden Rückfall kann man als Lehre sehen, was man evtl. umgehen sollte usw., so dass sich die Abstände vielleicht immer weiter verschieben. Achte unbedingt darauf, dass du dich vitamin- und mineralreich ernährst. Du weißt ja sicher, dass die Upper dem Körper die wichtigen Mineralien entziehen. So dass mögliche Schäden minimiert werden können und du immer gesünder aus der ganzen Sache rauswachsen kannst.
hallo masu,ich hatte die tage noch nicht die ruhe zu antworten gefunden. ja drogen bekommt man heute an jeder ecke.echt erschreckend. in den 5 jahren wo ich immer wieder in der psychiatrie war habe ich medikamente bekommen,die zt auch abhängig machen,aber drogen habe ich trotzdem hin und wieder genommen. die längste cleen zeit hatte ich wo ich schwanger geworden bin . die schwangerschaft über habe ich keine drogen genommen, nicht mal geraucht und dann weitere 2 jahre. in der zeit ging es mir super!.ich hatte ein anderen freundeskreis interresse an der natur ,am gesunden lebensstiel und war viel unterwegs. als ich dann irgendwie wieder kontakte zu alten leuten aus der vergangenheit hatte,fing es mit rauchen alkohol und dann auch drogen ,partys an. ich find es schön das du interresse am nähen hast, das ist gar nicht so schwer.trau dich oder mach nen kurs.einfach ransetzen und los gehts ;-) ich hab mir jetzt ein fahrrad gekauft und werde jetzt bei jeder gelegenheit fahrrad fahren. auch mit meinem sohn zusammen ,und schwimmen gehen wollen wir. am we war wieder eine situation wo ich mich mit meinem freund gestitten habe und schon auf dem weg war zum dealer,aber gott sei dank hat mein gehirn eingeschaltet und ich hab ne kehrt wendung gemacht, hab mir bei der tankstelle 2 bier gekauft und bin nach hause. da freue ich mich jetzt noch drüber. und bei deinem sohn alles gut? wohnt der eigentlich noch bei dir? ich kümmer mich jetzt mal um meinen stöpsel, dem ging es heute nämlich nicht gut und deswegen ist er nicht zur schule gegangen. lg josie
mit einer 3-jährigen Cleanzeit kann dein Unterbewusstsein und dein Wille ja schon viel anfangen. Du weißt jedenfalls, wie schön ein cleanes Leben sein kann.
Ja, ein anderer Freundeskreis ist wirklich wichtig, wenn man aufhören will. Nichts gegen die Leutchen, da mögen ja einige gute Kumpel dabei sein. Aber wenn man aufhören will, besteht nun mal leider die Gefahr, dass man schnell wieder mit reingezogen wird. Mein Sohn wollte auch immer mal aufhören, sich aber nicht wirklich von allen Leutchen trennen. Sie haben sich dann immer was vorgemacht, haben gesagt, dass sie nur was unternehmen wollen. Naja, irgendeiner kam dann doch immer auf die Idee, was zu rauchen und schon waren sie wieder fleißig dabei. Nun hat er sich von allen Drogen-Bekanntschaften getrennt, er hat nur noch 2 in der Freundesliste, die nicht nerven und vor allen Dingen akzeptieren, dass er nichts mehr macht.
Supi, wie du mit der Situation am Wochenende umgegangen bist. Darauf kannst du auch stolz sein.
Wegen dem Nähen - ich habe ja schon Angst, die Maschine in Gang zu setzen. Habe Angst, was kaputt zu machen. Ein Kurs wäre nicht schlecht, aber ich wohne hier auf dem Dorf, da gibt es sowas nicht. Suche schon eine Weile jemand, der mir das zu Hause beibringen kann. Manch ältere Frauen würden sich vielleicht auch über Gesellschaft freuen. Meine damalige ältere Nachbarin hat es mir angeboten. Allerdings hatte ich da nur so eine Nähmaschine zum Treten, eine uralte von meiner Oma. Die habe ich immer noch, ist gar nicht schlecht, die funktioniert ja auch ohne Strom. Nun habe ich so eine neumoderne mit automatischer Stickfunktion, damit muss man erst mal klar kommen. Meine Bekannte, die allerdings weit weg wohnt, kann das so schön. Sie hat mir schon Hundehalstücher genäht und bestickt und ganz schicke Loops. Naja, irgendwann werde ich das hoffentlich auch schaffen. Schneiderin war immer mein Berufswunsch, aber meine Eltern wollten das damals nicht. Muss dazu sagen, dass damals bei uns nur Industrieschneider ausgebildet wurden und damit wär ich auch nicht glücklich geworden. Meine Vorstellung war immer eigene Mode entwerfen und die Sachen nähen. Träumereien halt.
Du bist dann wohl eher der sportliche Typ, dass du Fahrrad fahren und schwimmen gehen möchtest. Das macht mein Sohn übrigens auch, seitdem er aufgehört hat. Und er geht ganz viel wandern. Fast täglich -zig Kilometer.
Drogenmäßig läuft es bei meinem Sohn immer noch super. Nur er hat am Sonntag einen ordentlichen Tiefschlag erlitten, da ist sein bester Freund, den er von Kindheit an kennt, an Krebs gestorben. Diese sehr traurige Situation reißt ihn aber nicht zu den Drogen, er ist vielmehr glücklich darüber, dass er rechtzeitig aufgehört hat. So konnte er seinen Freund in den letzten Monaten begleiten und er ist in der Lage, ihn auf dem letzten Weg zu begleiten. Er konnte ihn im Krankenhaus besuchen, konnte mit ihm mal baden fahren bzw. in den letzen Wochen ihm einfach nur Gesellschaft leisten - unter Drogen wär das alles nicht möglich gewesen.
Ich wünsche deinem Stöpsel, dass er schnell wieder gesund wird. Nun kommt ja der Sommer und da möchte er bestimmt auch lieber draußen spielen, als krank das Bett zu hüten.
hi masu, meinem sohn geht es wieder besser. das der freund von deinem sohn gestorben ist ist wirklich tragisch.das tut mir unendlich leid.es muss sehr schwer für deinen sohn gewesen sein,das mit anzusehen. mein bester freund ist auch vor 6 jahren gestorben,einfach so. und das aus heiterem himmel ohne drogen.das war auch schon hart,aber das noch monate zu begleiten ist heftig.das zu verarbeiten braucht auch seine zeit,echt großen rispeckt wenn er das dann ohne drogen schafft ich muss gestehen mir geht es gerade nicht so super ich bin rückfällig geworden.war nicht viel aber reicht um mich wieder runter zu ziehen.jedes mal fängt man von vorne an.und die enttäuschung die ich habe und mein freund.wir hatten gerade ein längeres gespräch. ich denke ich muss hier irgendwann weg ziehen wenn ich das nicht aus eigener kraft schafffe.aber ich hoffe noch so sehr,das mein verstand groß genug ist,das ich das so packen kann. warum hängst du nicht im supermarkt mal ein klein zettel hin,das du jemand suchst der dir das nähen beibringt?das ist doch echt ne super sache,und man kann neue kontakte knüpfen. ich habe mir auch schon viele klamotten im kopf überlegt,die ich gerne selber geneht hätte.aber habe es auch nie probiert.schade eigentlich.aber halt du daran fest es zu lernen,macht bestimmt spass wenn man es kann.ich muss mir unbedingt auch was suchen was mir freude bereitet außer rad fahren.irgendwas was ich abends machen kann.das hab ich auch in der therapie gehört.es ist wichtig ein hobby zu haben.aber was?malen????naja die nächsten tage bin ich erstmal abgelenkt ich muss von 10-19 uhr arbeiten.und heute abend muss ich mich erstmal wieder mit meinem gewissen auseinander setzen.ich muss ehrlich sagen,ich hab ja bischen angst es nicht zu schaffen und alles irgendwann zu verliehren.aber nein wollen wir nicht sentimental werden.tschacka ich schaff das.und danke das du mir zuhörst und du mit mir schreibst.das hilft mir schon. lg josie
ja, mein Sohn kann den Verlust seines besten Freundes wirklich nur schwer verkraften. Aber es tut ihm gut, dass wir jeden Tag über ihn reden, uns Bilder und Videos ansehen. Nur wenn er alleine ist, tut es richtig doll weh. Es war seit einiger Zeit abzusehen, dass er gehen muss. Aber irgendwie wollten wir es nicht wahrhaben und haben bis zum Schluss auf ein Wunder gehofft. Ich hatte Angst, dass mein Sohn wieder in die Drogen zurückrutschen könnte. Aber das ganze Gegenteil ist der Fall. Er ist so glücklich, dass er seinen Freund die letzten Monate begleiten konnte. Ein paar Tage vor seinem Tod haben sie sogar noch zusammen ein Horrorspiel gespielt. Der Freund konnte nicht mehr raus und er wollte auch nicht als Kranker behandelt werden. Mein Sohn ist auch glücklich, dass er ihn im Krankenhaus besuchen konnte und ihn auf dem letzten Weg begleiten kann. Er hat mir gestern gesagt, dass wenn er noch Upper konsumiert hätte, spätestens jetzt richtig zusammengebrochen wär und wenn er noch Cannabis konsumiert hätte, hätte er sich wohl total ins Abseits zugedröhnt.
Das ist nicht so schön, dass du wieder rückfällig geworden bist. Sei aber nicht so streng mit dir - wenn du sofort wieder gegensteuerst und deine Lehren daraus ziehst, hat es vielleicht sogar auch einen Sinn. Der Sinn wäre, dass du das Zeug anfängst zu hassen oder auch, dass du erkennst, dass evtl. ein Umzug dir wirklich helfen könnte, wenn du es in vertrauter Umgebung nicht schaffen solltest. Ist eben alles ein Lernprozess. Ich denke mal, du willst sicher auch nicht, dass dein Kind, wenn er mal größer ist, sieht, wie du zum Dealer flitzt. Vielleicht zu Typen, die dann so alt sind wie dein Sohn. Wie gesagt, es ist ein Lernprozess - schau, wo bei dir die Stolpersteine liegen.
Wie sieht es denn eigentlich mit deinem Freund aus? Wie steht er zu Drogen? Konsumiert er auch?
Ja, an einen Zettel in einem Laden habe ich auch schon gedacht. Es bisher nur noch nicht gemacht. Aber ich möchte wirklich unbedingt das Nähen lernen und deswegen werde ich es auch bald mal in Angriff nehmen.
Ja, ein Hobby ist wirklich wichtig und wenn für dich die größte Gefahr die Abende bzw. bestimmt auch die Wochenenden sind, müsste es schon was sein, was man zu Hause machen kann. Wenn du gern malst, warum nicht? Auf deinem Avatar sehe ich einen tätowierten Fuß. Wie wäre es mit einer Tätowiermaschine und entsprechendem Zubehör, damit man nicht auf menschlicher Haut üben muss. Die Idee hatte ich auch schon für mich. Weil mein Sohn hat sich völlig drauf damals von einem Typen, der ebenfalls unter Crystal gestanden hat, einen behinderten Geier auf den Oberarm tätowieren lassen. Kannst dir ja sicher vorstellen, dass unter Crystal nichts gescheites rausgekommen ist. Das würde ich jedenfalls gern etwas verschönern oder vielleicht sollte ich es doch lieber einem Profi überlassen.
Klar wirst du es schaffen, was man wirklich will, das kann man auch schaffen. Kannst doch nicht sagen, dass irgend so ein Zeug stärker ist als du. Rückfälle passieren, sofern du sofort gegenlenkst, ist das in Ordnung. Kämpfe an erster Stelle für dich und deinen Sohn. Er ist die Nr. 1 in deinem Leben, weil er braucht dich am dringendsten. Das Zeug braucht dich nicht. Was meinst du eigentlich, was das Zeug dir gibt?
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- und er ist nun schon die 2. Nacht unterwegs. Ohne ein Lebenszeichen, keine Reaktionen auf Anrufe oder Nachrichten. Die Tage ist er definitiv wieder auf Crystal unterwegs. Und mit Minderjährigen bzw. gerade so Volljährigen. Er hat schon immer gern alle negativen Dinge übertrieben, so auch den Drogenkonsum. Durch die viele Kifferei in letzter Zeit merkt er auch gar nicht mehr, wie runtergekommen er schon wirkt - sowohl geistig, als auch äußerlich. Aber jeder andere sieht es. 
Antworten
Alles läuft bestens, auch die Arbeit läuft wieder so gut wie vor den Drogen. Er sieht wieder besser und gepflegter aus, sein Auftreten ist auch viel besser, wieder viel energievoller und fröhlicher. 
Er hat ihm auch klar gesagt, dass er ihn mag, ihn gern zu seinen besten Freunden zählen würde, aber das geht solange nicht, wie er diesen Mist macht. 
Ja klasse, deswegen muss man die Familie auch so ausnutzen und sogar die Wiederholung der Ausbildung auch wieder in den Schlamm fahren. Deswegen muss man auch täglich breit durch die Gegend mit dem Auto fahren und wiederholt den Führerschein riskieren, denn eine MPU hat er ja schon hinter sich. Deswegen darf man auch ja nicht ans Handy gehen, wenn die Eltern anrufen - die dienen ja eh nur zum Ausnehmen.
So schlecht ging es seinen Großeltern noch nie. Wenn er wenigstens den Anstand besitzen würde und klar Schiff bei den Großeltern machen würde - sie praktisch aus ihrem Verantwortungsbewusstsein befreien würde. Aber so kommt er wöchentlich schon seit Jahren mit der Ansage, dass er sich bessern wird. Er hat nur noch das Verhalten einer blutsaugenden Zecke. Ich weiß, dass seine Zuneigung, die er an cleanen Tagen uns gegenüber zeigt, ehrlich ist. Ich weiß auch, dass er uns alle sehr gern hat. Das sind eben die 2 Gegensätze - mal ist er sehr anhänglich und lieb und dann nutzt er alle einfach nur aus. Angeblich ärgert er sich selbst darüber, aber warum schafft er es einfach nicht, die Pobacken mal dauerhaft zusammen zu kneifen. Selbst sein Geld zu verdienen, damit er sich Drogen und Familienportionen Essen leisten kann. 
das ist ja eine tolle entwicklung.
weiter so
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Crystal, Drogen - es nimmt kein Ende
12.10.2013 06:04 (zuletzt bearbeitet: 12.10.2013 06:10)
